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Wie man Birkensaft zapft

Im Folgenden wird beschrieben, wie man Birkensaft als Mahlzeitgetränk für eine vierköpfige Familie aus der eigenen Birke auf dem Grundstück zapft.

Die Birke speichert im Sommer Nahrung für die nächste Wachstumsperiode in ihren Wurzeln. Im Frühling steigt diese Nahrung als Birkensaft im Holz des Stammes nach oben ins Geäst.
Die Birke hat Birkensaft nur eine kurze Zeit im Frühling (ca. 4 Wochen). Diese Periode beginnt, wenn der Schnee gerade gescholzen ist und die Tagestemperatur einige Plusgrade erreicht. Der Saft hört abrupt auf zu fließen, wenn die Blattknospen ausschlagen.
Während der Saft steigt, kann eine alte, große Birke 15-20 Liter am Tag geben, dann hat man aber ein Zapfloch mit einem Durchmesser von 5 cm und einer Tiefe von 10 cm gebohrt. Eine solche Behandlung verträgt die Birke nur einmal, höchstens zweimal in ihrem Leben.
Wenn man den Baum schonen will, vielleicht um ihn jedes Jahr anzapfen zu können, kann man sich mit einem kleineren Loch begnügen, z.B. 2 cm im Durchmesser und 2 cm tief. Ein solches Loch ergibt jedenfalls zu Beginn der Saftzeit 3 Liter Saft am Tag.

So bin ich vorgegangen (fertig in 5 Minuten):

Etwa 60 cm über der Erde mit einem 18 mm Installationsbohrer ein Loch ca. 2 cm tief schräg nach oben in den Birkenstamm bohren. Der Saft fängt sofort an zu tropfen.

Ein Verbindungstück für Standard-elektro-installationsrohre (19 mm Außendurchmesser) in das Loch drücken.

Eine Getränkeflasche aus Plastik (1.5 liter) mit einem Trichter mit Hilfe eines Gepäckbandes am Stamm festbinden. Achtung! Keine Glasflasche zum Aufsammeln von Birkensaft verwenden, da diese bei Nachtfrost platzen kann.


Alternativ kann man einen Ast abschneiden und den Saft vom Stumpf in eine festgebundene (Plastik)flasche tropfen lassen.
Man kann sogar Saft aus einem kleinen Birkenbusch zapfen, aber die Ausbeute ist natürlich nicht so groß. Ich schnitt den oberen Sproß einer meterhohen Birke ab, die an unserer Hauswand wuchs, und installierte eine Auffanganordnung wie im Bild unten gezeigt. Ich erhielt auf jeden Fall zwei Wochen lang täglich ein halbes Glas Saft. Der Saft war sehr süß und aromatisch!

Wenn der Saft nicht mehr steigt und das Zapfloch trocken ist, kann man es mit Pfropfwachs oder Baumbalsam versiegeln. Danach stopft man es mit einem Korken oder einem Holzpflock, um den Baum gegen Fäule zu schützen.

Achtung! Fragen Sie um Erlaubnis, bevor Sie eine Birke anzapfen, die Ihnen nicht gehört.

Denken Sie auch an Folgendes: Birkensaft, der als Mittel gegen Birkenpollenallergie ausprobiert werden soll, sollte so frisch wie möglich getrunken werden. Er darf nicht vorbehandelt und auf keinen Fall gekocht werden! Es ist noch nicht untersucht, ob eventuell wirksame Bestandteile das Einfrieren oder den Zusatz von z.B. Konservierungsmitteln überstehen. Eine solche Behandlung wird deshalb nicht empfohlen.

Copyright 2003 Petra Ossowski Larsson